Der CBAM betrifft große Teile der deutschen Industrie, die innerhalb der EU, Stahl, Eisen, Zement, Aluminium, Elektrizität, Wasserstoff und Düngermittel aus Nicht-EU Staaten importieren. Sie müssen jetzt ihre CO2-Emissionen bei der Herstellung ihrer Produkte genau berechnen. Wird ein bestimmter Schwellenwert überschritten, muss dafür ein Ausgleich gezahlt werden.
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Die stromintensive Industrie ist eine der wichtigsten Säulen der globalen Wirtschaft. Gleichzeitig ist sie jedoch eine der größten Quellen für CO2-Emissionen. Um den Klimawandel zu bekämpfen und den Übergang zu einer nachhaltigen Zukunft zu unterstützen, hat die EU den Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) eingeführt. Dieser Mechanismus wird nicht nur die Regeln für den globalen Handel verändern, sondern auch die stromintensive Industrie in den Fokus des Klimaschutzes rücken.

Die Berechnung des CBAM

Mit dem CBAM soll sichergestellt werden, dass importierte Produkte die gleichen Umweltauflagen erfüllen wie in der EU hergestellte Waren. Für die stromintensive Industrie bedeutet dies, dass sie ihre CO2-Emissionen bei der Herstellung ihrer Produkte zunächst genau berechnen müssen. Die Berechnung erfolgt auf der Grundlage von international anerkannten Emissionsfaktoren und eigenen Daten. Die hiermit verbundenen Meldepflichten bestehen seit 1. Oktober 2023.

Importeure in die EU müssen nachweisen, wie viel CO2 bei der Herstellung ihrer Produkte entstanden ist. Wenn diese Emissionen einen bestimmten Schwellenwert überschreiten, sind sie verpflichtet, dafür einen Ausgleich zu zahlen. Importeure sind ab dem 1. Januar 2026 verpflichtet, hierfür die entsprechende Anzahl an CBAM-Zertifikaten über eine zentrale Plattform zu erwerben. Dies schafft einen Anreiz für stromintensive Industrien, ihre Produktionsprozesse zu optimieren, Energieeffizienz zu steigern und umweltfreundlichere Technologien einzusetzen. 

Die Ziele des CBAM für die stromintensive Industrie

Der CBAM hat klare Ziele, die auf die spezifischen Herausforderungen und Chancen der stromintensiven Industrie abzielen:
 

  • Reduzierung der CO2-Emissionen: Durch die Berechnung und den Ausgleich von CO2-Emissionen sollen stromintensive Industrien dazu motiviert werden, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität. 
  • Förderung der Wettbewerbsfähigkeit: Indem der CBAM sicherstellt, dass Umweltauflagen gleichermaßen für innereuropäische und importierte Produkte gelten, wird die internationale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und ein "Race to the Top" für umweltfreundliche Technologien gefördert. 
  • Kohärenz mit EU-Klimazielen: Der CBAM trägt dazu bei, dass die stromintensive Industrie ihren Beitrag zur Erreichung der ehrgeizigen EU-Klimaziele leistet. 
  • Anreize für Innovation: Durch die Notwendigkeit der CO2-Berechnung und -kompensation werden stromintensive Industrien motiviert, in innovative Technologien und Prozesse zu investieren, um ihre Emissionen zu senken.

Der CBAM ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer klimafreundlichen stromintensiven Industrie. Das neue Instrument zeigt, dass Klimaschutz und wirtschaftliches Wachstum durchaus vereinbar sein können. Die stromintensive Industrie hat die Chance, Vorreiter in der Umsetzung umweltfreundlicher Technologien zu werden und gleichzeitig ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Gerne stehen wir Ihnen als Ansprechpartner für Ihre Fragen zum CBAM zur Verfügung.