M&A-Transaktionen sind für die Entwicklung des deutschen Pflegemarktes von zentraler Bedeutung. Im ersten Teil unserer beiliegenden Marktstudie analysieren wir die neuesten Entwicklungen in den verschiedenen Segmenten des Pflegemarktes: stationäre Pflege, außerklinische Intensivpflege, ambulante Pflege und 24/7-Pflege. Im zweiten Teil der Marktstudie untersuchen wir die M&A-Trends im Zusammenhang mit der Digitalisierung des deutschen Pflegemarktes.
INHALTE

Das Wichtigste in Kürze: 

  • Die Zahl der Pflegebedürftigen wächst und damit auch der Pflegemarkt
  • Verabschiedete Gesetze und Finanzierungsprogramme ebnen den Weg für das Voranschreiten der digitalen Transformation der Pflegewirtschaft
  • Der Markt für Fusionen und Übernahmen in der Pflege ist in einigen Bereichen aktiver,  wir beobachten allerdings finanzielle Schwierigkeiten für die Pflegeheimbetreiber
  • Die Konvergenz von Pflege und digitalen Lösungen wird zu einem Anstieg an M&A-Transaktionen führen
Aktualisierter Industry Snapshot

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Der deutsche Pflegemarkt im Sog der digitalen Transformation
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Der deutsche Pflegemarkt nach der Covid-19 Pandemie

Die deutsche Bevölkerungsstatistik zeigt, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen von fünf Millionen im Jahr 2021 auf sechs Millionen im Jahr 2030 weiter stark ansteigen wird. Diese Zahl deutet nicht nur darauf hin, dass die Pflegewirtschaft größer wird, sondern sie gibt auch einen Hinweis auf die gravierenden Herausforderungen im diesen personalintensiven Bereich. Die Anwerbung von Pflegekräften aus anderen Ländern ist eine Antwort. Zudem gibt es aber noch weitere Hürden, die von größeren Pflegeeinrichtungen mit eigenen Ausbildungsstätten leichter zu bewältigen sind. 

Um die Situation auf dem Pflegemarkt zu verbessern, hat Deutschland neue Gesetze erlassen, die den Pflegeanbietern helfen sollen, einen besseren Zugang zu digitalen Angeboten zu erhalten. Zudem werden die Bedingungen für ausländische Pflegekräfte, die in Deutschland arbeiten wollen, gelockert. Dennoch ist die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) mit ihren zahlreichen Verschiebungen ein gutes und nicht einmaliges Beispiel für die Unsicherheiten, mit denen die Marktakteure konfrontiert werden. 

Im Jahr 2023 stehen viele Pflegeheimbetreiber vor finanziellen Schwierigkeiten. Das ist unter anderem die Folge des Covid-19-Ausbruchs, des Personalmangels und der steigenden Energiepreise. Die Akteurinnen und Akteure, die in der jüngsten Vergangenheit akquirierten und eine hohe Belegungsrate sicherstellen konnten, dürften von der aktuellen Situation profitieren und ihre Marktposition weiter festigen. Der Markt für ambulante Pflege ist in Bezug auf Fusionen und Übernahmen etwas aktiver, während sich die Transaktionsaktivität auf dem Markt für nichtklinische Intensivpflege in den letzten zwei Jahren etwas verlangsamt hat. Die Nachwirkungen von Covid-19, sowie höhere Personal- und Energiekosten, bringen den Pflegemarkt in eine Stresssituation. Dies spiegelt sich zum Teil in weniger großen M&A-Transaktionen, aber auch in den jüngsten Insolvenzen renommierter Pflegeheimbetreiber wider. Alles in allem werden die derzeitigen Investoren im Pflegemarkt eine langfristige Perspektive benötigen, um von den aktuellen Veränderungen zu profitieren.

Die digitale Transformation des deutschen Pflegemarktes

Die digitale Transformation schreitet inmitten der aktuellen Marktschwierigkeiten voran. Die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Neuregelungen bringen positive Impulse in den Markt. Da sind zum einen gezielte Finanzierungsprogramme, zum anderen die elektronischen Verordnungen. Nicht zuletzt erwarten wir nach der breiten Einführung der elektronischen Patientenakte und telemedizinischen Lösungen den Anstieg digitaler Angebote.

Der weltweite Rückgang an Bewertungen von Technologieunternehmen und die gesunkenen Risikokapitalinvestitionen haben den deutschen M&A-Markt im Jahr 2022 überrascht, führen aber zu einer besseren Prüfung der Geschäftsmodelle von M&A-Targets. Das deutsche Gesundheitssystem hat noch Nachholbedarf bei der Vielzahl digitaler Lösungen. Allerdings gibt es genügend digitale Erweiterungsmöglichkeiten, um den traditionellen Versorgungskern zu entlasten und aufzuwerten. Nach unserer Einschätzung wird die Konvergenz von Pflege und digitaler Welt in den kommenden Jahren zu einer steigenden Zahl von M&A-Transaktionen führen.

Bei Fragen zu M&A-Transaktionen, Unternehmensbewertungen und Unternehmensankauf und -verkäufen sprechen Sie uns jederzeit an.

Zudem veranstalten wir regelmäßig virtuelle Austauschrunden zu diesem M&A-Thema. Falls Sie Interesse haben, kontaktieren Sie mich gerne per E-Mail: alex.refec@de.gt.com.