Die Energiepreise haben in den vergangenen Jahren weltweit erhebliche Schwankungen erlebt und stellen insbesondere für den globalen Mittelstand eine wachsende Herausforderung dar. Laut International Business Report (IBR) von Grant Thornton haben die Sorgen der Unternehmensleiter in über 30 Ländern hinsichtlich der Energiepreise stark zugenommen. So betrachteten im ersten Halbjahr 2022
62 Prozent der weltweit agierenden mittelständischen Unternehmen die Energiekosten als eine erhebliche Einschränkung. Dies stellt den höchsten je im IBR verzeichneten Wert dar.
Globale Entwicklungen und Ursachen der Preissteigerungen
Die signifikante Steigerung der Energiekosten im ersten Halbjahr 2022 lässt sich auf mehrere zentrale Faktoren zurückführen: Der Krieg in der Ukraine hat die globalen Energiemärkte erheblich beeinflusst, insbesondere die Lieferketten und die Preise für Erdgas und Öl. Gleichzeitig stiegen die Produktions- und Vertriebskosten von Energie, die durch die COVID-19-Pandemie und deren Nachwirkungen verursacht wurden. Obwohl der Markt für erneuerbare Energien gewachsen ist, bleibt die Industrie stark von fossilen Brennstoffen abhängig, die preislichen Schwankungen unterworfen sind.
Deutscher Energiemarkt im Fokus
In Deutschland waren die Auswirkungen der Energiepreiskrise besonders spürbar. Der Krieg in der Ukraine führte zu einer enormen Verknappung und Verteuerung von Erdgas, einem Energieträger, auf den das Land stark angewiesen ist. Im Sommer 2022 erreichten die Vorlaufpreise für Erdgas beinahe das Achtfache des Preises, der zwölf Monate zuvor verzeichnet wurde. Die Ursache hierfür war der Ausfall Russlands als Hauptlieferant für Erdgas, was die Bedeutung der Energiekosten in Deutschland dramatisch erhöhte.
Der Kriegsausbruch in der Ukraine führte zu einer hohen Unsicherheit und rasch steigenden Energiepreisen in Deutschland. Die Vorlaufpreise für Erdgas waren im Sommer 2022 fast achtmal höher als 12 Monate zuvor. Der Verlust dieser zuvor günstigen Energiequelle erklärt die wahrgenommene Zunahme der Bedeutung der Energiekosten.“
Dr. Alexander Budzinski
Advisory Partner und Energie-Experte bei Grant Thornton in Deutschland
Trotz der Tatsache, dass sich die Preise für Erdgas im Jahr 2023 durch einen milden Winter und den kostspieligen Aufbau von Gasreserven aus alternativen Quellen allmählich stabilisiert haben, bleiben die Herausforderungen bestehen. Die Energiewende in Deutschland erfordert immense Investitionen in die Produktion erneuerbarer Energien, den Ausbau des Stromnetzes und den Bau von Reservekraftwerken zur Sicherung der Netzstabilität. Besonders im industriellen Bereich, wo Energieeffizienz und die Ersetzung von Erdgas durch grüne Gase wie Wasserstoff dringend erforderlich sind, steht Deutschland vor großen Herausforderungen.
Strategien zur Bewältigung der Energiepreiskrise entwickeln
Angesichts dieser Herausforderungen ist es entscheidend, dass deutsche Unternehmen kluge und nachhaltige Ansätze entwickeln, um mit den steigenden Energiepreisen umzugehen. Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Diversifizierung der Energiequellen sind wesentliche Maßnahmen, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und langfristige Kostenstabilität zu gewährleisten.
Fazit: Energiekosten bleiben kritischer Faktor für deutschen Markt
Die Energiekosten bleiben ein kritisches Thema für den globalen Mittelstand und insbesondere für den deutschen Markt. Während die Weltwirtschaft sich langsam erholt und die Inflation voraussichtlich sinken wird, ist es für Unternehmen von größter Bedeutung, die Auswirkungen der Energiepreise sowohl kurzfristig als auch langfristig genau zu beobachten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Unser Branchenteam Energy & Natural Resources berät Sie gerne zu diesen und weiteren energiewirtschaftlichen sowie regulatorischen Fragestellungen. Sprechen Sie unsere Expertinnen und Experten gerne an!
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Grant Thornton UAE | The impact of changing energy costs on the global mid-market
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